Still und Gogollok triumphieren im Heimspiel – Wochenende der Gegensätze in der Eifel

AVIA W&S Motorsport hat beim dritten Saisonlauf der ADAC GT4 Germany am Nürburgring einen emotionalen ersten Saisonsieg gefeiert. Hendrik Still und Philipp Gogollok gewannen das Samstagsrennen vor heimischem Publikum, während das Sonntagsrennen durch einen Unfall in Kurve 1 früh beendet wurde. Mit vier Porsche 718 Cayman GT4 RS zeigte das Team sowohl Höhen als auch Tiefen eines intensiven Rennwochenendes.

Qualifying 1: Starke Ausgangslage

Das Wochenende begann vielversprechend für AVIA W&S Motorsport. Hendrik Still sicherte sich mit dem #1 Porsche P2 im ersten Qualifying und legte damit den Grundstein für den späteren Erfolg. Tommi Gore (#30) qualifizierte sich auf P8, Lachlan Robinson (#31) auf P11. Luciano Schneider (#32) musste aufgrund einer Strafe aus dem vorherigen Rennen vom letzten Startplatz ins erste Rennen gehen.

Rennen 1: Heimsieg für Still und Gogollok

Das erste Rennen entwickelte sich zur Sternstunde für das #1 Duo. Still übernahm bereits in der zweiten Runde mit einem sehenswerten Manöver die Führung von Pole-Setter Jay Mo Härtling und gab diese nicht mehr ab. Nach dem Fahrerwechsel verteidigte Philipp Gogollok souverän die Spitzenposition und fuhr zum ersten Saisonsieg des Teams.
„Es ist der Wahnsinn, hier beim Heimspiel gewinnen zu können. Es sind viele Freunde vor Ort und mein Papa steht direkt neben mir. Ich bin super stolz”, strahlte Still nach dem Triumph. „Ich dachte zunächst, dass wir über die Distanz keine Chance hätten, doch das Team hat super gearbeitet und ein perfektes Setup gefunden.”

Gogollok konnte sein Glück kaum fassen: „Ich weiß immer noch nicht, was ich sagen soll – und kann es noch gar nicht begreifen. Das Team hat einen unfassbaren Job gemacht. Ich bin so dankbar, die Chance erhalten zu haben, auf dem Auto mit der Startnummer eins fahren zu dürfen.”

Die anderen AVIA W&S Porsches hatten einen schwierigeren Tag: Gore und Gabbay (#30) beendeten das Rennen auf P13, Schneider und Schreyer (#32) auf P17, während Kristensen und Robinson (#31) unverschuldet ausfielen.

Qualifying 2: Ausgeglichene Leistung

Das zweite Qualifying zeigte die Ausgeglichenheit des Teams. Gogollok (#1) qualifizierte sich auf P7, gefolgt von Gabbay (#30) auf P8, Schreyer (#32) auf P9 und Kristensen (#31) auf P10.

Rennen 2: Drama in Kurve 1

Das Sonntagsrennen nahm eine dramatische Wendung, als direkt nach dem Start in Kurve 1 ein Unfall die Siegfahrer Still und Gogollok sowie Schneider und Schreyer zur Aufgabe zwang. „Das Rennen endete, bevor es richtig begann”, fasste Schneider die Enttäuschung zusammen. „Wir wurden von einem Konkurrenten in Kurve 1 beim Start rausgenommen. Das ist Rennsport –  manchmal bist du einfach zur falschen Zeit am falschen Ort.”

Gore und Gabbay (#30) zeigten eine kämpferische Leistung und fuhren auf P7. „Der Start war gut, ich überholte ein Auto, dann kam die Power der BMWs und es war sehr schwer gegen sie zu kämpfen”, berichtete Gabbay. „Insgesamt ist P7 ein sehr gutes Ergebnis für uns.”

Kristensen und Robinson (#31) komplettierten das Teamergebnis mit P9. „Es war ein Wochenende mit viel Tempo, aber kein Glück von unserer Seite”, resümierte Kristensen. Robinson, der seit Freitag krank war, ergänzte: „Insgesamt ein sehr schwieriges Wochenende. Oskar machte einen guten Job beim Start, und ich konnte das Auto auf P9 ins Ziel bringen.”

Teamchef zieht positive Bilanz

Teamchef Daniel Schellhaas blickte trotz des gemischten Wochenendes optimistisch nach vorne: „Was für ein Wochenende der Gegensätze! Der erste Saisonsieg am Samstag war ein absoluter Höhepunkt, besonders für Hendrik vor heimischem Publikum. Das Drama am Sonntag gehört leider auch zum Rennsport dazu. Zur Saisonhalbzeit müssen wir leider feststellen, dass wir dieses Jahr in der GT4 Germany wenig Rennglück haben. In sechs Rennen haben wir noch nicht ein einziges Mal alle vier Fahrzeuge über die Ziellinie gebracht – das zeigt, wie viel Pech wir hatten. Wichtig ist jedoch, dass wir bewiesen haben, dass wir das Tempo haben, um ganz vorne mitzufahren. Dafür muss ich meinem Team, den Partnern und Sponsoren einen großen Dank aussprechen! Das Team macht einen unglaublichen Job und alle sind bemüht, den Unterschied zu unseren Markenkollegen so groß wie möglich zu gestalten. Ich freue mich auf die Rennen am Sachsenring!”

Ausblick

Direkt vom Nürburgring fuhr das Team zum Sachsenring, um sich diese Woche intensiv auf das nächste Rennen nächste Woche vorzubereiten. Mit dem ersten Saisonsieg im Gepäck und wichtigen Testkilometern blickt AVIA W&S Motorsport optimistisch auf die kommenden Aufgaben.

„Jedes Wochenende ist eine Chance zu lernen und stärker zurückzukommen”, betonte Schneider. „Die Arbeit hört hier nicht auf, wir pushen weiter.” Der nächste ADAC GT4 Germany Lauf findet vom 22. bis 24. August auf dem Sachsenring statt.